Was gilt als Sondertransport?
Was gilt als Sondertransport?
Als Spezial- oder Sondertransporte bezeichnet man die Fahrzeuge und Ladungen, die die auf Strassen zulässigen Standardgrössen und Gewicht übersteigen. Die Sondertransporte spielen gerade in Branchen wie dem Bauwesen, der Infrastruktur, dem Energiesektor sowie der verarbeitenden Industrie eine wichtige Rolle. Wie umfangreich solch ein Sondertransport sein darf und welcher als solcher gilt, hängt von den jeweiligen Bestimmungen und Anforderungen ab.
Im Allgemeinen fasst man unter der Beschreibung jedoch alle die Fahrzeuge zusammen, die aufgrund ihrer Ladung, Grösse, des Gewichts oder der Beschaffenheit besondere Massnahmen beim Transport verlangen. Das können zum Beispiel Bauteile und -geräte sein oder auch Industriemaschinen. Auch Gebäudeteile, Teile von Windkraftanlagen oder sogar ganze Häuser überschreiten die generell üblichen Standardabmessungen und können mithilfe von Sondertransporten von einem Ort zum anderen bewegt werden.
Ist ein Sondertransport gleich Schwertransport?
Gleich vorweg ist zu sagen, dass ein Sondertransport nicht immer auch gleichzeitig ein Schwertransport ist. Dies ist eine weit verbreitete Annahme, ist allerdings nicht korrekt. Denn nicht jeder Sondertransport ist so schwer, als dass er als Schwertransport gilt. Jedoch liegen alle Sondertransporte zumindest über den zugelassenen Standardgrössen von Fahrzeug und Ladung. Diese übergrossen Transporte können jedoch unterschiedlich schwer sein, und müssen nicht unbedingt als Schwertransport definiert sein. Im Allgemeinen hängt das zulässige Gewicht von der Anzahl der Achsen ab. Daher werden als Schwertransporte solche bezeichnet, die bei mehr als vier Achsen schwerer als 41,8 Tonnen sind. Bei weniger als 4 Achsen gilt ein Transport als Schwertransport, wenn das Gewicht über 28 Tonnen liegt. Transporte über 100 Tonnen oder mehr als 14 Tonnen Achslast werden dabei als Schwersttransporte definiert. Ein Sondertransport bezieht sich also nicht nur auf einen Transport mit Übergewicht, sondern auf jeden Transport, der die genormten und gesetzlich zulässigen Abmessungen übersteigt.
Wie breit darf ein Sondertransport sein?
Die Breite eines solchen Sonderfahrzeuges ist einer der Faktoren, der die Klassifizierung und damit die notwendigen Genehmigungen von den Behörden bestimmt. Auch ist sie entscheidend, um zu definieren, ob Begleitfahrzeuge oder eine Transportbegleitung durch die Polizei notwendig ist. In fast allen Staaten, so auch in den meisten europäischen Ländern, werden die Fahrzeuge für den Sondertransport meist nach ihrer Höhe, Breite und Länge klassifiziert. Dabei gilt als Sondertransportfahrzeug jedes, welches die gesetzlich gültige Standardbreite überschreitet, welche im Allgemeinen bei 2,60 m liegt. Ist ein Sondertransport breiter als 3,50 m, sind meist zusätzliche Genehmigungen notwendig. Auch müssen dann in den meisten Ländern die Autobahnmeisterei in Kenntnis gesetzt werden.
Die genauen Beschränkungen müssen gerade bei länderübergreifenden Transporten genau abgeklärt werden. Denn ist ein Sondertransport breiter als gesetzlich zugelassen, ist normalerweise eine Sondergenehmigung erforderlich. Diese wird im Normalfall von den zuständigen Verkehrsbehörden ausgestellt. Sie genehmigen damit den Sondertransport auf einer bestimmten Strecke und in einem bestimmten Zeitfenster, denen das Transportunternehmen dementsprechend Folge zu leisten hat. Diese Sondergenehmigung verlangt meist entsprechende Sicherheitsvorkehrungen wie Begleitpersonal und ist nur nach Zahlung der jeweiligen Gebühren auszustellen. Oftmals ist es auch notwendig, bereits im Voraus die örtlichen Behörden in Kenntnis zu setzen.
Wie breit darf der Sondertransport ohne Sondergenehmigung sein?
Damit ein Transport keine Sondergenehmigung benötigt, muss das Fahrzeug den gesetzlich zulässigen Abmessungen entsprechen. Denn nur dann ist die Sicherheit im Verkehr und auf öffentlichen Strassen gewährleistet. Brücken und Strassen sind generell auf die gesetzlichen Standardbreiten ausgelegt. Diese liegen in Deutschland und der Schweiz bei 2,55 m. Die Überschreitung dieser Grössen ohne Genehmigung kann zu Sicherheitsrisiken im Strassenverkehr führen und somit auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Dabei können sie nicht nur die Sicht für andere behindern, sondern auch den Fluss des Verkehrs erheblich stören. Zusätzlich kann die Infrastruktur wie Brücken erhebliche Schäden nehmen. Eine Sondergenehmigung ist also immer dann erforderlich, wenn die im Strassenverkehr zugelassenen Abmessungen beim Transport nicht eingehalten werden können. Damit soll vor allem ein effizienter und sicherer Transport auf öffentlichen Strassen gewährleistet werden.